Herzliche Gratulation Gebhard Kirchgässner

Monika Bütler

Eine grosse Ehre für unseren Mit-Batzer Gebhard
Kirchgässner. Am heutigen dies academicus der Universität Freiburg i.Ü. wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
verliehen. Die offizielle Würdigung findet sich hier.

Für uns ist Gebhard ein brillanter Denker und Lehrer, der
sich nie zu schade ist, in der aktuellen Debatte mitzumischen.

 

Schuss von der Kanzel

Urs Birchler

Das britische St. Paul’s Institute hat die Resultate einer Umfrage unter Bankern (der „City of London“) veröffentlicht. Der Bericht ist hier publiziert. Die Ergebnisse werden wie folgt kommentiert: Die Banker arbeiten in erster Linie fürs Geld. Sie kennen nicht einmal die letzten beiden Rezessionen oder wissen nicht recht, was der sogenannte „big bang“ bedeutete. Auch das Motto der Londoner Börse kennen sie kaum. Und so weiter. Verschiedene Kirchenvertreter machen sich dann über die Resultate, bzw. die Befragten her.

Es hat mich dann plötzlich wunder genommen, wie die Zahlen aussehen. Diese sind ebenfalls publiziert: hier. Und siehe da: Erstens ist alles halb so wild. Die erwähnten Rrezessionen und der Big Bang liegen 20-30 Jahre zurück. Bei der Hauptmotivation wird zwar Geld am häufigsten genannt, aber bei der zweitwichtigsten kommt dann bereits „Freude an der Arbeit“ an erster Stelle. Gleichwohl hat die Presse natürlich die Geldgier als Motiv aufgegriffen. Auf die Ideee, andere Berufsgruppen ebenfalls zu befragen, ist niemand gekommen. Aber vielleicht hätten diese auch nicht so ehrlich geantwortet wie die Banker. Dass es ferner auch möglich wäre, dass es Menschen gibt, denen halt Geld mehr bedeutet als anderes, und dass gottlob Unternehmen da sind, welche versuchen, der Geldgier ein — normalerweise — nützliches Betätigungsfeld zu bieten — das kommt niemandem in den Sinn, den selbsherrlichen Kirchenethikern noch zuletzt. Dass es ihnen nicht passt, dass nur wenige Banker mit Ja geantwortet haben auf die Frage: „The City of London needs to listen more to the guidance of the Church“, tut mir ja unendlich leid.

Leider muss ich an eine Sitzung rennen, deshalb muss ich den weiteren Vergleich zwischen den Zahlenund dem Kirchenkommentarden Lesern überlassen. Aber eines sei gesagt: Bevor die Kanzelherren einen Ethikkurs geben wollen, sollen sie zuerst einmal einen Statistikkurs besuchen.

http://www.stpaulsinstitute.org.uk/assets/docs/value%20and%20values%20-%20perceptions%20of%20ethics%20in%20the%20city%20today.pdf

Die Franken und der Euro

Monika Bütler

Heute, wie fast jeden Mittwoch abend, mit unserem 4.-Klässler Diktat geübt – jeweils ein besonderes Vergnügen beiderseits. Auch weil die Texte meist so künstlich sind, dass es weh tut (Seeelefanten bei der Kleeernte). Doch diesmal war der Text in Ordnung:

„Wie eine Stadt zu ihrem Namen kam: In einem Krieg gegen die Sachsen musste Kaiser Karl der Grosse mit seinem fränkischen Heer fliehen. Als sie an den Main kamen, lag dichter Nebel über dem Fluss. Wo war die Furt, über die man sich ans andere Ufer retten konnte? In seiner Not kniete der Kaiser nieder und betete. Und siehe da: Wie durch ein Wunder trat die Sonne hervor. Die Franken konnten nun sehen, wie eine weisse Hirschkuh mit ihrem Kalb sicher den Fluss durchschritt. Rasche folgten sie ihr durch die Furt. Hinter ihnen schloss sich die Nebelwand wieder. Die Franken waren gerettet. An dieser Furt entstand eine Stadt. Weisst du, wie sie heisst?“

Aus Jux habe ich den drittletzten Satz abgeändert in „Der Franken war gerettet“. Wirklich? Fragte Peter und war nun definitiv wieder wach. Dann meinte er – deutlich besser gelaunt, ich müsse in meinem nächsten Zeitungsartikel unbedingt folgendes schreiben: Der Euro warte immer noch darauf, dass sich der Nebel lichte und sich eine Furt finden liesse, über die man sich ans bessere Ufer retten könne. Das habe ich hiermit getan (und mir dabei gedacht, dass wir daheim wohl zuviel über die Krise sprechen).

Vielleicht würde in der Eurokrise beten helfen. Aber wer müsste dann an Kaisers statt beten? Und ob sich dadurch die Sonne erweichen und eine Hirschkuh finden liesse, die den Weg weisen könnte? Vorschläge für zeitgemässe Begriffe an Stelle von Kaiser, beten, Sonne und Hirschkuh gerne als Kommentar.

Im Andenken an Hans Wolfgang Brachinger

Monika Bütler

Am 30. Oktober ist unser Kollege Hans Wolfgang Brachinger, Professor für Statistik an der Universität Freiburg i.Ü. im Alter von nur 60 Jahren verstorben. Hans Wolfgang hat sich neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit auch immer stark in der Wirtschaftspolitik und der Öffentlichkeitsarbeit engagiert. Und er konnte ausgezeichnet schreiben, verständlich und klar. Kein Wunder fanden Beiträge zur gefühlten Inflation in der Presse viel Beachtung, seine Aufsätze in der Oekonomenstimme gehören zu den meistgelesenen. Es lag ihm sehr am Herzen, Missverständnisse in der Interpretation von Daten und Statistiken auszuräumen. Dieses aufklärerische Ziel verfolgt auch mein Lieblingsaufsatz von ihm, ein Beitrag zur Diskussion um das Buch von Thilo Sarrazin. Darin schreibt er zum Beispiel:

„Die statistische Naivität eines Thilo Sarrazins paart sich mit der statistischen Ignoranz der Bescheidwisser in den Medien.“

 

Wir werden ihn vermissen.

Dexia — wer soll bluten: Staat oder Aktionäre?

Urs Birchler

Gestern hat mich der Blick zu Dexia und zur europäischen Bankenkrise befragt (in der online-Version hier).

Gerne hätte ich auch gesagt: Bei der Sanierung der Bank Dexia sollen jetzt einmal die Aktionäre bluten, nicht immer nur der Staat (d.h. die Steuerzahler). Aber leider: Dexia gehört (wie das aus dem Geschäftsbericht 2010 entnommene Diagramm zeigt) schon zur Hälfte staatlichen oder staatsnahen Institutionen. Zu den direkten Beteiligungen der Staaten (in der Grafik hellblau) kommen jene der staatlichen Institutionen Caisse des Dépôts et Consignations und Holding Communal (Anlage von Spargeldern und Pensionsfonds sowie Gemeinefinanzierung). Je ein Viertel entfällt ferner auf Genossenschaften, Versicherungen und auf übrige (zum Teil institutionelle) Anleger.

Bei einer Enteignung der Aktionäre hätte der Staat also zur Hälfte ins eigene Fleisch geschnitten und zur andern Hälfte in das „schützenswerter“ Anleger. Kein Wunder kommt hier die Marktwirtschaft (mit Verantwortung der Eigner) unter die Räder …

Nobelpreise gut geschüttelt

Monika Bütler

Dass es nicht ganz einfach ist, die Entscheidung aus
Stockholm zu antizipieren, ist verständlich. Aber die letzten zwei Jahre
präsent zu haben, sollte im Vorfeld der Wahl keine Hexerei sein. Dennoch meldet
Reuters froh:

„Im vergangenen Jahr wurden zwei Amerikaner und eine in Zypern geborene Britin für ihre Verdienste um die Arbeitsmarktforschung geehrt.“

Die in Zypern geboren Britin heisst Christopher Pissarides und der schien mir bei der letzten Begegnung ziemlich männlich. Bei der weiblichen Nobelpreisträgerin handelt es sich um Elinor Ostrom, welchen den Preis im Jahr zuvor erhalten hatte.

Die Agenturmeldung von Reuters wurde von vielen Zeitungen, selbst von der NZZ ungelesen übernommen.

Zu guter Letzt: herzliche Gratulation an Thomas Sargent (männlich) und Christopher Sims (männlich), sie haben den Preis hoch verdient!

 

Ist eine drei in Mathe wirklich cool?

Monika Bütler

Wie alle Teenager wollte ich ab und zu meine Eltern ärgern. Dies gelang mit einem einfachen Rezept. Ich sagte ihnen abwechselnd, dass ich Ethnologie oder Japanologie oder Psychologie studieren möchte. Für meine Eltern war die akademische Welt schon weit genug weg, aber wenn schon unbedingt studieren, dann etwas „nützlicheres“. Mein Interesse an den drei genannten Fächern blieb auch im Mathematik- und Physikstudium. Japanologie hätte ich sogar als zweites Nebenfach abgeschlossen, wäre ich nicht an der damals noch existierenden Lateinhürde gescheitert.

Mit meinem Interesse auch für Geistes- und Sozialwissenschaften bin ich wohl eine ziemlich normale Vertreterin der Natur- und Ingenieurwissenschaften, auch wenn ich später in die Wirtschaftswissenschaften gewechselt bin. Umso mehr ärgert es mich, welch schlechten Ruf die Absolventen naturwissenschaftlicher und technischer Studienrichtungen haben: Fachidioten, Nerds, usw. Die heutige Kolumne in der NZZ am Sonntag trug ich daher schon lange in Gedanken (und in einigen Notizen) mit mir rum. Letztlich hat mir der Aufsatz von Michael Furger in der NZZaS vom 18. September den notwendigen Tritt gegeben, diese Kolumne endlich aufzuschreiben.

Hier also die Kolumne:

„Wer nur „Nützliches“ studiert, bleibt ein armer Tropf“, stand vor drei Wochen in dieser Zeitung. Stimmt genau, dachte ich mir. Nicht ganz aus demselben Grund wie der Autor jenes Artikels, Michael Furger.

Und tatsächlich: Wer eine technische oder naturwissenschaftliche Ausbildung wählt, muss sich ab und zu als Trottel fühlen. Das Studium ist anspruchsvoll und zeitraubend. Auf dem Arbeitsmarkt ist der Ingenieur zwar hoch begehrt, aber nur mittelmässig bezahlt. Und wenn dies nicht schon genug wäre: Die Mathematikerin und der Naturwissenschaftler gelten auch noch als weltfremd, asozial und unattraktiv, der Informatiker als Berufs-Autist. Auf gut neudeutsch: als Fachidioten ohne Reflexions- und kulturelle Kompetenz.

Kein Wunder tun sich dies viele nicht mehr an. Weshalb sollten sie: Die Nützlichkeit des Fachs klebt Ihnen doch wie Dreck an den Fingern. Die aristokratische Verachtung nützlicher Tätigkeiten gegenüber der Kontemplation fasst auch in der republikanischen Schweiz Fuss. Eine Firma, die aus Mangel an Ingenieuren ins Ausland abwandert, erregt die Gemüter kaum. Dies paradoxerweise in einem Land, dessen wichtigste Rohstoffe Ausbildung und Forschung sind, und das in Naturwissenschaft und Technik zur internationalen Spitzengruppe gehört.

Wo steckt der Wurm? Wer sich etwas umhört merkt schnell: In breiten Kreisen gilt als cool, wer in Mathematik schlechte Noten hatte. Kein Mathematiker käme hingegen auf die Idee, sich mit ungenügenden Sprachkenntnissen zu brüsten.

Technische Fähigkeiten stehen schon in der Schule hinten an. Das Mathematik-Übungsblatt ist nur auf den zweiten Blick als solches zu erkennen. Addieren und Multiplizieren alleine geht nicht, die Rechnungen werden in Geschichten verpackt. Dagegen hätte ich grundsätzlich nichts, wären neben der sprachlich angereicherten Mathematik nicht ohnehin eine Mehrheit der Prüfungsleistungen in sprachlichen Fächern abzulegen. Einseitig mathematisch begabte Kinder haben es schwerer als einseitig sprachbegabte.

Dass die bedauernswerten Tröpfe mit nützlichen Studien kein zweckfreies Wissen besässen, ist natürlich Unfug. Dazu müssten sie nicht nur während der gesamten Gymnasialzeit tief geschlafen haben, sondern auch nachher. Die ETH verlangt von allen Student(inn)en Leistungen in Sozial- und Geisteswissenschaften. An der HSG müssen sogar 25% der Credits im (mehrheitlich geisteswissenschaftlichen) Kontextstudium absolviert werden, nicht zuletzt auf Kosten der technischeren Methodenfächer. Von den Phil-I Fakultäten wären mir entsprechende Anforderungen in technischen Disziplinen hingegen nicht bekannt.

Der Ruf nach ganzheitlicher Bildung ist deshalb eine Einbahnstrasse geblieben. Der Eindruck, dass Naturwissenschaften und Technik, aber auch Wirtschaftswissenschaften im humanistischen Bildungsideal zweitklassige Wissenschaften sind, schlägt sich in den Köpfen nieder. Dabei spielt es keine Rolle, dass es ohne Physiker beispielsweise weder Computer noch andere elektronische Geräte gäbe.

Niemand wünscht sich eine Welt, in der nur direkt nutzbares Wissen Platz hat. Das Nachdenken über die Folgen der heutigen Entwicklung, deren historische und sozialpolitische Einordnung ist wichtig. Nur müssen wir aufpassen, dass uns vor lauter Reflexion nicht genau die Leute ausgehen, welche die Grundlage für diese Reflexionen erst schaffen. Immerhin ist bis heute noch keine Firma aus Mangel an Sozial- und Geisteswissenschaftlern ins Ausland abgewandert.

Nach einem halben Jahrhundert darf man sich zum Geburtstag etwas Utopisches wünschen. So wünsche ich mir heute mehr gesellschaftliche Anerkennung für Naturwissenschaft und Technik. Den Menschen, die sich damit befassen, verdanken wir nicht nur unseren Wohlstand. Denn – Hand aufs Herz – von wem, wenn nicht von Atomphysikern, Biochemikern und anderen, haben wir denn unser Weltverständnis?

Nobelpreisträger und die HIV/AIDS Epidemie

Eva Deuchert

(Anmerkung Monika Bütler: Aus aktuellem Anlass – Bekanntgabe der Nobelpreisträger in Ökonomie am 10. Oktober – hier ein Beitrag zu einem Thema, welches nicht direkt mit Schweizerischer Wirtschaftspolitik zu tun hat. Dafür umso mehr mit einem
für Entwicklungsländer, insbesondere in Afrika, höchst dringenden Problem. Und
indirekt hat der Beitrag durchaus eine Verbindung zur (Schweizerischen)
Wirtschaftspolitik, mit der Schwierigkeit nämlich Kosten und Nutzen einer
Massnahme zu beurteilen. Eva Deuchert ist Assistensprofessorin am Centre for
Disability and Integration
und hat sich in eigenen Forschungsarbeiten mit der Verbreitung des HIV befasst.)

Ende September wurde von einem Experten-Panel der rethinkHIV Initiative eine Prioritätenliste zur Bekämpfung der HIV/AIDS Epidemie im südlichen Afrika
veröffentlicht
. Das Expertenpanel besteht aus fünf renommierten Ökonomen, wie z.B. Edward C. Prescott (erhielt zusammen mit Finn E. Kydland den Wirtschaftsnobelpreis für ihre Arbeiten zur dynamischen Makroökonomie), Vernon Smith (Nobelpreis zusammen mit Daniel Kahneman für Behavioral Economics und experimentelle Wirtschaftsforschung), und Thomas Schelling (Nobelpreis zusammen mit Robert J. Aumann für ihre Weiterentwicklung der Spieltheorie). Die Zusammensetzung des Experten-Panels scheint die altbekannte Weisheit „Ein Volkswirt kann alles, nur für Herzchirurgie muss er sich erst einlesen!“ zu bestätigen.

Die rethinkHIV Initiative hat einen ernsten Hintergrund. Sie geht der einfachen
Frage nach: Wenn in den nächsten 5 Jahren tatsächlich zusätzliche 10 Mrd. US $
für die Bekämpfung von HIV/AIDS zur Verfügung stehen (aus Gesichtspunkten von
starken negativen Externalitäten mag diese Investition aus wohlfahrttheoretischer Sicht berechtigt sein), wie sollen diese Mittel eigentlich ausgegeben werden?

Zur Beantwortung dieser Frage wird eine einfache Kosten-Nutzen-Analyse zu Grunde
gelegt. Falls der Nutzen einer Massnahme (also die Kosten, die durch eine Vermeidung von zusätzlichen HIV Ansteckungen vermieden werden) die Kosten der Massnahme übersteigt, soll diese Massnahme priorisiert werden.

Hier besteht jedoch das grundsätzliche Problem: Vielleicht haben wir einen guten
Überblick über die Kosten der einzelnen Massnahmen, bis auf wenige Ausnahmen
(Beispielsweise Antiretrovirale Therapien, Medikamente zur Verringerung des
Risikos von Mutter-zu-Kind Übertragung, sowie männliche Beschneidung) können
wir derzeit keinerlei Aussagen zur Wirksamkeit einzelner Massnahmen treffen. Es
gibt wenige Studien, die mit Hilfe von kontrolliert-randomisierten Feldexperimenten die „Wirksamkeit“ der Massnahmen auf bestimmte Verhaltensweisen (z.B. die Verwendung von Kondomen, die Anzahl von sexual Partnern, etc.) nachweisen, ob diese Verhaltensänderung jedoch tatsächlich zu dem gewünschten Ziel einer Reduzierung der Anzahl von HIV-Neuansteckungen führt, bleibt weitgehend unklar.

Wie wurde die Kosten-Nutzen Analysen also durchgeführt? Basierend auf mathematischen Modellen, ähnlich makroökonomischen Wachstumsmodellen. Wie in
der Makroökonomie auch, besteht jedoch kein klarer Konsensus, welche Modelwelt
denn die epidemische Situation im südlichen Afrika tatsächlich adäquat abbilden und wie diese Modelle vernünftig zu parametrisieren sind.

Die Ergebnisse der vorgelegten Kosten-Nutzen-Analysen erscheinen daher höchst
unsicher. Es bleibt Folgendes festzuhalten: Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist die
Intention der rethinkHIV Initiative sicher zu befürworten. Gegeben der empirischen Datenlage ist das Vorgehen zum jetzigen Zeitpunkt wahrscheinlich zu ambitioniert.