Urs Birchler
Heute ist unsere International Private Banking Study 2015 publiziert worden. Sie zeigt die Entwicklung der Schweizer Vermögensverwaltung im internationalen Vergleich. Fazit: Das Schweizer Private Banking läuft Weiterlesen
Urs Birchler
Heute ist unsere International Private Banking Study 2015 publiziert worden. Sie zeigt die Entwicklung der Schweizer Vermögensverwaltung im internationalen Vergleich. Fazit: Das Schweizer Private Banking läuft Weiterlesen
Urs Birchler
Nach der Premiere der neuen Folge von Star Wars, The Force Awakens, beleuchtet die Presse die Folgen einer Explosion des Todessterns auf die intergalaktische Wirtschaft. Inspiriert durch ein Arbeitspapier von Zachary Feinstein sind sowohl der Tagesanzeiger, als auch The Economist in den Sog der Erwachten Kraft geraten.
Weder Feinstein noch die beiden Medien zitieren jedoch den wahren Begründer der intergalaktischen Ökonomie: Dies ist kein Geringerer als Nobelpreisträger Paul Krugman. In „The Theory of Interstellar Trade“ (1978) Weiterlesen
Urs Birchler
Die Vollgeld-Idee wurde in der Praxis bereits einmal erprobt. Und das kam so: Die USA erlebten 1837 (nachdem die Charter für die Zentralbank, die Second Bank of the United States, nicht erneuert worden war) eine schwere Wirtschafts- und Bankenkrise. In der Folge zog sich der Bundesstaat aus der Bankenregulierung zurück, und die einzelnen Staaten gingen in der Gesetzgebung getrennte Wege. New York ging über zum Free Banking, einem im wesentlichen nicht-regulierten Bankwesen, samt Ausgabe von Banknoten durch die privaten Banken. Indiana erlaubte Bankgeschäfte nur einer Staatsbank. Texas und Iowa verboten Banken überhaupt.
Einen Mittelweg wählte Louisiana mit der Banking Act von 1842. Banken wurden verpflichtet, ihre ausgegebenen Banknoten plus Depositen voll zu unterlegen mit (a) Bargeld (mindestens zu 1/3) und (b) Papieren mit Laufzeit von maximal 90 Tagen (für die übrigen 2/3). Diese Papiere durften bei Fälligkeit auf keinen Fall erneuert werden, damit keine Kurzfristigkeit vorgegaukelt werden konnte. Der liquide Teil der Bilanz hiess Movement, der langfristige Teil Dead Weight.
Das System, das dem Vollgeld (mit Silber anstatt Guthaben bei einer Zentralbank) also recht nahe kam, wurde unter dem Namen seines Erfinders Edmund J. Forstall bekannt als Forstall-System. Näheres findet sich in einem Artikel des Bankenhistorikers Bray Hammond von 1942. Das System bewährte sich nicht schlecht: In der Krise von 1857 mussten die Banken in anderen Staaten ihre Schalter schliessen — nicht aber in Louisiana.
Wie sehr sich die Erfahrung mit dem Forstall-System verallgemeinern lässt, ist umstritten. Louisiana war mit dem weltweit viertgrössten Handelshafen New Orleans auch Umschlagplatz für mexikanisches Silber, wodurch die Banken ohnehin eher liquid waren. George D. Green weist in Finance and Economic Development in the Old South: Louisiana Banking, 1804-1861 von 1972 auf einen besonders interessanten Punkt hin: Louisiana blieb vom Bankenkrach vielleicht nicht in erster Linie deshalb verschont, weil das „Vollgeld“ in der Krise die Banken stärkte, sondern weil es die Banken (aufgrund der strengen Liquiditätspflicht) bereis im vorangegangenen Boom an übermässigem Kreditwachstum gehindert hatte.
Nach dem Bürgerkrieg inspirierte Louisiana auch die Bankengesetzgebung von New York und Massachussets; indirekt sogar die spätere Bankengesetzgebung auf Bundesebene und die Gesetzgebung bei der Errichtung des Fed.
Urs Birchler
Nachstehend noch der leicht gekürzte Text meines als „Externer Standpunkt“ in der NZZaS von gestern erschienenen Beitrags zum leidigen Fehlen eines Prognosemarktes in der Schweiz. Wir könnten vermutlich wissen, Weiterlesen