Too Big To Fail: Bonuspool nicht vergessen!

Der Zwischenbericht der Expertenkommission des Bundesrates (22.4.10) zur Problematik des Too Big To Fail bei Banken skizziert in sehr konziser Form die vorgesehenen Massnahmen zur Eindämmung von Systemrisiken. Neben höheren Anforderungen an das Eigenkapital ist beabsichtigt, die Banken zur Schaffung von besonderem Wandlungskapital zu verpflichten (Contingent Convertible Bonds, sog. Co-co Bonds). Dieses soll im Fall einer Krise sofort in Eigenkapital umgewandelt werden, so dass neben den Aktionären auch die Obligationäre für die Verluste haften.

So dringend notwendig diese Massnahme ist, so wären noch weitere Anreize zu mobilisieren, die leider nicht im Zwischenbericht erwähnt sind: Nicht nur die (reichlich entschädigten) Obligationäre sollen zur Kasse gebeten werden. Es scheint mir sehr wichtig, dass Anreize auch bei den obersten Führungskräften der Bank geschaffen werden: Neben den Aktionären und den Obligationären müsste im Fall von Solvenzproblemen auch das Topmanagement empfindliche finanzielle Einbussen erleiden. Der Bonuspool des Topmanagements müsste auch für den Ausgleich von Verlusten herhalten. Dafür plädieren die Autoren Silvio Borner und Frank Bodmer in ihrem sehr lesenswerten Buch Crash, Ruegger Verlag, Zürich, 2010. Sie befürworten auch eine Ausserkraft-Setzung vertraglicher Bonusbestimmungen bei Solvenzproblemen. Bei diesen Massnahmen geht es einzig und allein darum, an den wichtigen Schaltstellen die richtigen Anreize zu schaffen. Nur dann wird es gelingen, die volkswirtschaftlichen Kosten eines Bailout zu verhindern und die Externalitäten bei den Verursachern der Risiken zu internalisieren.

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