Der endgültige Tod der No-Bail-Out Klausel

Das riesige Hilfspaket für den Euro hat unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Für die einen ist das Paket selber eine Gefahr für die Stabilität Europas (Moral-Hazard guys wie mein St. Galler Kollege Simon Evenett kürzlich meinte). Siehe dazu den Batz Eintrag von Urs Birchler oder das Tagi Interview mit Peter Kugler. Für andere ist es nur eine notwendiges Übel, um eine an sich sinnvolle Institution vor Spekulanten zu bewahren.

Die unterschiedlichen Einschätzungen zeugen auch davon, wie wenig wir eigentlich wissen. Wissen können. Es gibt kein zweites Europa, wo die Situation ohne Euro hätte ausprobiert werden können. Oder ein drittes Europa mit Euro, welches Griechenland direkt in den Staatbankrott hätte laufen lassen – als Kontrollexperiment sozusagen. Ob es den Ländern (inklusive der Schweiz) ohne Euro heute besser oder schlechter ginge, wissen wir somit nicht. Welche der Standpunkte in der aktuellen Krise letztlich besser ist auch nicht. Eines scheint mir hingegen klar. Die No-Bail-Out Klausel ist tot. Sie war es wohl schon immer. Verträge, die darauf basieren, dass per Gesetz oder Ankündigung nicht geholfen werden darf, funktionieren nie, weder für Staaten noch für Finanzinstitutionen. Auch wenn dies Befürworter von No-Bail-Out Klauseln in der Diskussion um das Too Big To Fail nicht wahrhaben wollen.

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