Kindersitzpflicht auf norwegisch

Monika Bütler

Meine NZZ am Sonntag „Karriere“ begann ich mit einer Kolumne zum Unsinn der Pflicht für Kinderrückhaltevorrichtungen (ja, so heissen diese offiziell wirklich!) im Auto auch für grössere Kinder. Umso mehr amüsierte mich der letztlich erfolgreiche Versuch unserer Gastgeberin Renate im wunderbaren Gasthaus To Sostre in Bergen, uns für die Rückreise zum Flughafen ein Taxi zu organisieren. Wir schlugen ihr vor, nach einem Sitzkissen für den jüngeren Sohn zu fragen, für den älteren reichten die Sitzgurten. Renate ging also telefonieren.

2 Minuten später
Renate: Die Taxivermittlung will wissen, wie alt die Knaben genau seien.
Wir: 9 und 11 Jahre (lieber ein, zwei Monate aufrunden, dachten wir)

2 Minuten später
Renate: Wie schwer sind die beiden?
Wir: Circa 26 und 30 Kilo (auch hier besser aufrunden)

2 Minuten später
Renate: Sind sie grösser als 140 cm?
Wir: Der Ältere (wenn er sich etwas streckt)

2 Minuten später
Renate: Sind sie grösser als 130 cm?
Wir: Ja, diesmal auch der Jüngere (wenn sich dieser etwas streckt)

Das Taxi kam dann 10 Minuten später – mit einem Sitzkissen für den Jüngeren, für den Älteren reichten die Sitzgurten. Nach welchen Kritererien wir letztlich genau das kriegten, was wir anfänglich fragten, blieb uns verborgen (Grösse x Gewicht? BMI?). Auch andere nicht-EU Länder beteiligen sich mit Brüssel am Wettbewerb um die absurdesten Vorschriften. 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert