NZZ: alles verkehrt

Die NZZ von heute 2. Juli 2010 berichtet auf S. 32 über eine Veranstaltung des KOF zum Thema „Too Big To Fail“. Referenten waren Patrick Raaflaub (Direktor der FINMA) und ich. Leider sind meine Ausführungen vollkommen falsch wiedergegeben. Ich greife deshalb zur Notwehr der Gegendarstellung in eigener Sache.

1) Ich habe nicht gesagt, die Kantonalbenken der Kantone AI, GL, OW etc. seien die grösseren Risiken im Vergleich zu den Steuereinnahmen als die Grossbanken. Im Gegenteil. Ich habe angegeben, dass die Zahl (BS/Steuereinnahmen) für KB AI 25 beträgt, für CS und UBS aber 27 und 44!

2) Ferner habe ich nicht gesagt, Liquidität und Eigenmittel seien unwichtig. Ich habe gesagt, Liquiditätsvorschriften nützten nichts gegen das TBTF, aber mehr Eigenmittel sei immer besser.

3) Ein internationales Konkursrecht habe ich zwar als Ziel bezeichnet, aber auch angegeben „ich werde das nicht mehr erleben“ (Zitat).

4) Meine Hauptbotschaft war: TBTF ist nur lösbar, wenn die Banken genügende Bestände an Schulden, die im Notfall in Eigenmittel gewandelt werden, ausstehend haben.

5) Ich habe auch gesagt, dass die unentrinnbare Staatsgarantie für Grossbanken die Schweiz irgendwann finanziell ruinieren wird.

6) Und ich habe auch gesagt, und sage es hier noch klarer, dass das von den Behörden verfolgte Konzept der Sollbruchstellen ein Placebo sind.

7) Und auch gesagt habe ich, dass die Idee eines Stabilitätsfonds die schlimmste Idee ist, die überhaupt aufgetischt wurde.

Es geht um ein für die Schweiz existenzielles Problem, darum lag mir daran, diese Punkte richtigzustellen.

Also bitte das NZZ-Abo nicht kündigen, nur kritisch lesen.

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