Urs Birchler
Mein ökonomisches Gutachten zum Regulatorischen Filter ist ein zentraler Beitrag hinter dem heute veröffentlichten Bericht der PUK zum Untergang der CS. Das rechtliche Schwestergutachten stammt von Corinne Zellweger-Gutknecht.
Mein Gutachten zeigt, wie der Regulatorische Filter vom vermeintlichen Segen zum Fluch wurde. Die FINMA erlaubte dem CS-Stammhaus, entstandene Verluste auf Beteiligungen bei der Eigenmittelberechnung herauszufiltern. Die CS hat ihre Eigenmittel-Probleme dadurch lange vertuschen können — bis es zu spät war.
Mein Gutachten enthält im übrigen auch Folgerungen zur künftigen Eigenmittelanforderungen der Banken (die nicht allen Bankenvertretern gefallen werden).
Sehr interessantes Gutachten! Jetzt weiss ich endlich, wie der Filter funktioniert, über den die Zeitungen zwar geschrieben, ihn aber nicht erklärt haben.
Einfach ausgedrückt, wird mit dem Filter die Einzelbewertung ausgehebelt, wie auch die Zahlenbeispiele im Anhang zeigen. De facto ist man zurück bei der Portfoliobewertung.
Natürlich kann man die Einzelbewertung in Frage stellen, am Ende ist ja das Gesamtportfolio relevant. Doch die Einzelbewertung bietet, zusammen mit dem Niedrigstwertprinzip, einen gewissen Schutz gegen zu hoch ausgewiesene „Fair Values“. Diese können ein Problem sein, wie die BDO-Berichte zeigen. Dass von der Finma erlaubt wurde, die Vorgabe der Einzelbewertung mit dem Filter einfach so zu ignorieren (zumindest im Hinblick auf die Bestimmung des regulatorischen EK), finde ich schon etwas erstaunlich.
Verzeihen Sie mir die späte Freigabe Ihres Kommentars!
UB