Den bisher besten Artikel zum Entscheid der SNB hat Alexandre Ziegler in der Finanz und Wirtschaft geschrieben. Nachzulesen hier. Umsichtig, kristallklar und absolut nüchtern.
Den bisher besten Artikel zum Entscheid der SNB hat Alexandre Ziegler in der Finanz und Wirtschaft geschrieben. Nachzulesen hier. Umsichtig, kristallklar und absolut nüchtern.
Welche Vorteile bietet eine Anbindung an den Euro gegenüber einer Anbindung an einem nach Handelsvolumen gewichteten Wärungskorb der Währungen unserer wichtigsten Handelspartner?
Da der Franken auch gegenüber dem US$ stark ist, dürfte die (kompliziertere) Handelsgewichtung mindestens im Moment wenig ändern. Längerfristig wäre die Frage noch zu prüfen.
Gerne möchte ich Herrn Alexandre Zielger bedanken für seinen Text. Auch dem Batz-Forum und Herrn Bichler für die Veröffentlichung.
Endlich einmal ein Artikel in diesem Forum von einem Verfasser, der den Mut aufbringt, die Aktion der SNB wenn auch nicht dirket zu kritisieren so doch wenigsten zu hinterfragen.
Endlich nicht mehr das unerträgliche Argument, die SNB könne einfach undendlich Banknoten drucken und so ohne Verluste Euro kaufen.
Die SNB kann nur noch nach dem Prinzip Hoffnung leben. Steigt der Euro, so werden alle die SNB rühmen. Fällt er aber – und die SNB setzt ihren Willen durch – so kann das verheerende Folgen für unsere Wirtschaft haben.
Etwas gilt es zu betonen: Die SNB hat im vergangenen Jahr ihre Euro und Dollar gekauft, indem sie sich in der Schweiz verschuldet hat. Giroguthaben der Geschäftsbanken sind Kredite, welche die Geschäftsbanken der SNB zur Verfügung stellen und nicht umgekehrt. Die SNB hat nun mehr Schulden als Bund, Kantone und Gemeinden zusammen. Trotzdem zeigten ihre Euro-Käufe im vergangenen Jahr keinerlei Wirkung am Devisenmarkt. Sollte der Euro also weiter zum Tiefflug ansetzen und die SNB kauft Euros, so wird sie das nur über zusätzliche Staatsschulden tun können. Die SNB ist eine Aktiengesellschaft nach Schweizer Aktienrecht und wenn ihr EK weg ist, dann geht sie konkurs. Die Aktien der SNB werden auf Null fallen und die Kantone somit ihre Anteile verlieren.
Was wäre das für ein Signal an die Welt? Unvorstellbar! Aber die SNB ist dieses Risiko eingegangen. Grobfahrlässig!
Nun wurde im BAZ-Forum die Frage gestellt, ob die Festsetzung einer Kursuntergrenze für den Euro eine gute Idee sei. Ich habe erläutert, weshalb ich es als eine grobfahrlässige Aktion betrachte. Ich staune, dass sich niemand zu Wort meldet. Man könnte mir antworten, dass ich aus diesem oder jenem Grund zu schwarz male oder dass ich etwas nicht richtig analyisert hätte. Ich würde es akzepiteren, sofern die Argumentation korrekt ist. Oder man könnte mit mir einstimmen in die Beurteilung, dass die SNB grobfahrlässig gehandelt habe. Dann müsste man versuchen, die SNB dazu zu bewegen, ihre Kursuntergrenze zu widerrufen. Was ich aber gar nicht verstehe, ist, wenn gar keine Reaktionen kommen. Das ist nun ein Thema von dem die Schweizer Wirtschaft in den nächsten Jahren/Jahrzehnten entscheidend beeinflusst wird. Es kann doch nicht jedermann egal sein, ob die SNB konkurs geht oder nicht und wir Staatsschulden in der Höhe von mehreren hundert Milliarden Franken eingehen oder nicht (die SChulden der SNB sind Staatsschulden)! Oder wagt sich möglicherweise niemand, etwas zu schreiben, das der SNB missfallen könnte? Mich beunruhigt, dass keine Studentin, kein Student, bzw. keine Wissenschaftlerin/Wissenschafter hier eine Rekation zeigt und sich zu Wort meldet.