Frühling für CoCos

Heute hat die CS die Ausgabe sogenannter CoCo (Contingent Convertible) Bonds angekündigt. Dies sind Schuldverschreibungen, die sich automatisch in Eigenmittel verwandeln, wenn die Kapitalisierung des Emittenten, hier: der Bank, unter ein bestimmtes Niveau sinkt.

Die Bank passt sich damit an die von der Expertengruppe des Bundes vorgeschlagenen Regeln an. Vor allem aber setzt sie einen Gedanken in die Praxis um, der in der oft als Elfenbeinturm belächelten akademischen Sphäre entwickelt worden ist. Die Idee der CoCos geht zurück auf den Vorschlag der Reverse Convertible Notes in Doherty, N., and Harrington, S. (1997) “Managing Corporate Risk with Reverse Convertible Debt” (Working Paper, Wharton).

Von Vertretern der CS wurde die Idee aufgenommen durch P. Calello und W. Ervin in “From bail-out to bail-in” im Economist vom 28. Februar 2010. Für die Schweiz habe ich die CoCos propagiert in meiner Antrittsvorlesung an der Uni Zürich vom April 2010 und später, zusammen mit meinem Team, im Gutachten zuhanden von SP Schweiz. Anschliessend übernahm sie die Expertengruppe des Bundes. Jetzt will die CS mit der Emission von CoCos Ernst machen.

Fazit: Es gibt eben doch nichts praktischeres als eine gute Theorie.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert