Der Titel (ohne Fragezeichen) steht auf der Frontseite (und auf S. 15) der heutigen Ausgabe von 20Minuten — als Schreckmümpfeli für die schon durch Regen und Kälte strapazierten Pendler. Schon wieder Bankzusammenbrüche? Warum denn? Die grosse Gefahr: Die Abgeltungssteuer auf ausländischen Vermögen in der Schweiz. Sie bedroht alle kleinen Banken. Das sind 247 Institute.
Wie kommt man zu diesem Befund? Man nehme — erstens — die Aussagen eines Ex-Chefökonomen einer (grossen) Vermögensverwaltungsbank und SVP-Nationalrats, „viele von ihnen werden bankrott gehen“, weil ihnen Schwarzgeldkunden davonlaufen. Man füge hinzu die profunde Aussage des „Finanzplatzexperten bei Avenir Suisse“, wonach „klein“ gleich Bilanzsumme von unter 10 Mrd. Fr. sei. Und findet in dieser Grössenklasse in der SNB Statistik doch sage und schreibe 247 Banken.
Niemanden kümmert dabei die Tatsache, dass unter diesen 247 Banken immerhin gut 70 Regionalbanken zu finden sind, ferner eine breites Spektrum von Instituten, angefangen bei der BZ Bank, Freienbach, bis hin zur Alternativen Bank, Olten, oder der WIR Bank Genossenschaft, Basel, deren Geschäftsmodelle alle kaum auf Schwarzgeld beruhen dürften. Niemand macht sich ferner die Mühe, die geschätzten Abzüge von 100-200 Mrd. Fr. zu hinterfragen oder wenigstens in bezug zum viel, viel grösseren gesamten Volumen der in der Schweiz verwalteten Gelder zu setzen und entsprechend zu relativieren. Und niemand erwähnt, dass ein Abzug verwalteter Vermögen nicht dasselbe ist, wie ein Rückzug von Spar- oder anderen Einlagen (der eine Bank tatsächlich in den Bankrott stürzen kann), mit anderen Worten, dass man eine Vermögensverwaltung auch zurückfahren kann, ohne gleich Konkurs zu gehen.
Warum meine Aufregung? Erstens, weil das Bankgeschäft in extremem Masse vertrauensabhängig ist. Und weder die kleinen, noch die grossen Banken brauchen eine aus dünner Luft gegriffene Panikmache. Zweitens, weil ich gelegentlich für Interviews angefragt werde, gerade auch von Gratiszeitungen. Dabei stehe ich vor einem Dilemma. Einerseits: Wenn ich nichts sage, sagt ein anderer vielleicht etwas noch Dümmeres. Andererseits: Wenn ich etwas sage, mache ich mich zum Gehilfen einer Presse, die dem Leser mit der Illusion kurz-und-bündiger Information Gammeltexte unterschiebt. Was tun? Anregungen wären mir höchst willkommen.
Lösung: Jeder steht am morgen auf und zündet ein 20-Minuten-Kasten an. So bleibt uns viel Desinformation erspart. Was da an Halbsatz-zitaten von Redaktions-Stagaires verwurstelt wird, ist ein Schande. Und alle schiessen auf Blick und 20 Minuten, die doch immerhin ganze Artikel schreiben. 20 Minuten = 20 Lügen.
Lieber Herr Holzwart, zum Glück meinen Sie es nicht ernst mit dem Anzünden. Trotzdem möchten wir klar festhalten, dass wir Aufrufe zu Gewalt im Batz nicht dulden. Bücher- oder Zeitungsverbrennungen sind das letzte, was wir uns wünschen. Auch wir Blogger leben von der Pressefreiheit.
Deux solutions: 1. payer les journalistes économiques pour leur travail, et en Romandie, la situation devient catastrophique. Exemple: pour vivre à peine décemment un journaliste doit produire un compte-rendu du „Stability Report“ de la BNS en moins de 6 heures! 2. Ne communiquer qu’avec les medias de qualité et tant pis „wenn ein anderer vielleicht etwas noch Dummeres sagt“.
Frau Bühlmann, die Wirtschaftsjournalisten werden bereits für ihre Arbeit bezahlt, und zwar von KUNDEN, den Zeitungslesern. Wenn die Zusammenfassung eines Stabilitätsberichtes nichts einbringt, liegt es wohl daran, dass angesichts der letzten 100 Jahre „Stabilitätsberichte“ von Regierungen nicht mehr ernst genommen werden! Die Geschichte des Staates ist eine Geschichte der Instabilität par excellence.
Herr Hügli, fondamentalement je ne peux qu’abonder dans votre sens, ce sont les lecteurs qui rémunèrent le travail des journalistes. Mais si cela est vrai, pour quelles raisons pratiquement aucun grand journal ne fonctionne sans publicité?
Je ne peux également qu’être d’accord avec votre remarque concernant l’instabilité.
Par contre, dans la mesure où une institution telle que la BNS produit chaque année un rapport sur la stabilité financière, stabilité à laquelle cette institution est tenue de contribuer (National Bank Act art.5 para.2(e)), il me paraît être de mon devoir de journaliste de lire ce rapport (une cinquantaine de pages en anglais), de le comprendre, au besoin en en parlant avec les auteurs et les parties concernées, et enfin d’en transmettre la substance aux lecteurs. Si, compte tenu des contraintes économiques qui sont celles des journaux, je ne dispose que de six heures pour effectuer ce travail, je ne pourrai pas matériellement répondre aux exigences de qualité de lecteurs telles que Urs Birchler les a exposées dans son „247 Schweizer Banken bedroht“.
Enfin, mais on est toujours plus intelligent après coup, il me semble que si davantage d’informateurs et de lecteurs s’étaient réellement sur les rapports de stabilité de la BNS, il aurait peut-être été possible de „limiter la casse“.