Urs Birchler
Bin ich naiv oder gibt’s das wirklich: Den Unternehmensleiter, der dem Lockruf von Subventionen widersteht? Jedenfalls zitiert der heutige Tagesanzeiger (S. 36) Elon Musk, den CEO des Elektroauto-Konzerns Tesla, mit den Worten: „Es ist falsch, dass E-Autos subventioniert werden.“ „Besser wäre es, dem CO2 einen Preis zu geben, sowohl bei der Produktion, als auch beim Auto selbst.“
Zu soviel Aufgeklärtheit ist einstweilen nichts beizufügen. Den Vergleich zwischen Musks Haltung und dem Subventionshunger der Schweizer Energieszene, vom Solardach-Hersteller, über das Wasserkraftwerk bis zum AKW (dessen Restrisiken wir gratis tragen müssen) überlasse ich unseren Lesern.
Also, ausser den bisherigen Subventionsempfängern kann ich mir nicht viele Personen vorstellen, die grundsätzlich auch Subventionen möchten. Nur ist die politische Realität die, dass es leichter ist neue Subventionen zu erhalten als bestehende zu streichen. Da liegt das Problem! Würden die Subventionen für neue erneuerbare Energien wegfallen, dann würde kaum ein Wasserkraftwerk sich um Subventionen kümmern. CO2-Besteuerung wäre für viele, heute betroffene Produzenten die bessere Wahl, aber leider nicht die Second-Best-Lösung…
Und im freiheitlichen Amerika, scheint eine ordnungspolitisch Vernünftige Haltung noch kein Verbrechen zu sein. Äussert man sich hierzulande in der Öffentlichkeit auf diese Weise, erntet man nicht gerade Lob.
Ich bin zwar grunsätzlich gegen alle Subventionen. Aber macht es denn einen Unterschied? Ohne Subventionen baut ja niemand Solarzellen aufs Dach. Und wenn wir CO2 besteuern bezahlen einfach all mehr, was natürlich die Ärmeren besonders schmerzt. Auch mit den Subvention geht der Geldfluss von Arm nach Reich. Nur Reichere haven ein Haus auf dem sie subventionierte Solarzellen installieren können.