Vollgeld

Urs Birchler und Monika Bütler

Die Vollgeldinitiative ist lanciert. Volles Geld bringt volle email Boxen mit Anfragen von interessierten Journalist(inn)en und Student(inn)en. Glücklicherweise hat unser emeritierter (HSG) Kollege Jörg Baumberger sich schon die Mühe genommen, die Argumente gegen eine Vollgeldreform aufzuschreiben. Fazit: Nicht die Geldschöpfung der Geschäftsbanken ist verantwortlich für die Instabilitäten des Finanzsektors. Banken müssen mit anderen Mitteln sicherer gemacht werden – durch höhere Eigenmittelvorschriften, zum Beispiel.

Alle Anfragen zur Vollgeldinitiative erhalten daher von uns den Link auf Jörg Baumbergers NZZ Artikel.

PS: Jörg Baumberger ist zwar emeritiert aber keineswegs eremitiert. Er ist nach wie vor sehr aktiv und bringt ökonomische Zusammenhänge wie eh und je luzide auf den Punkt.

3 thoughts on “Vollgeld

  1. Nur 10 Prozent der umlaufenden Geldmenge sind Münzen oder Noten der Nationalbank. 90 Prozent der Geldmenge sind kein Nationalbankgeld, sondern Giralgeld der Geschäftsbanken. Ein Kredit wird von Banken nicht aus Spargeldern von anderen Bankkunden weitervermittelt, sondern per Gutschrift praktisch selbst aus dem Nichts geschöpft. Finanzinstitute sind Geldschöpfungsmultiplikatoren. Limitiert wird diese Kreditgeldschöpfung durch Mindestreserven und durch Eigenkapitalvorschriften. Diese Begrenzungen sind aber wenig wirksam und können umgangen werden. Deswegen kommt es immer wieder zu Blasenbildungen. Das führt zwar nicht immer zu Inflation, aber treibt die Spekulation an – zurzeit insbesondere auf dem Immobilienmarkt.
    Die Vollgeldreformer Huber, Binswanger und der Schweizer Verein Monetäre Modernisierung (MoMo) fordern in ihrer Initiative, dass es statt Buchgeld der Geschäftsbanken nur Vollgeld – das ist Zentralbankgeld – gibt. Nur die Notenbank soll Geld schöpfen dürfen und nicht die Geschäftsbanken. Mit einer Vollgeldreform wäre das Geld auf dem Bankkonto in vollem Umfang von der Notenbank gedeckt. Die Sparguthaben wären in einer Bankenkrise deshalb nicht gefährdet. Vor allem aber würde aus dem per Kreditschuld geschöpften Giralgeld gedecktes Geld. Die Geschäftsbanken vergäben Kredite nur mit vorhandenem Vollgeld, das sie sich von Sparern oder auf dem Finanzmarkt besorgen.
    Mit einer Vollgeldreform erlangt die Nationalbank wieder die Kontrolle über die gesamte Geldmenge und kann damit Blasenbildungen, Inflation und überbordendes Wachstum direkt verhindern.

  2. Schade der obige Artikel gibt nichts her, ausser die Links welche auf sehr nebulöse Artikel verlinken. Als Beispiel verwendet Herr Baumberger in einer Grafik der Finanzarchitektur die chinesische Mauer, Ausdrücke wie geldpolitisches Nirvana, kühner Salto, usw…
    Das hat nichts mit finanztechnischer und fachlicher Erklärung zu tun, sondern er versucht mit Emotionen und irreführender Argumentation, Unsicherheit mit dem Thema Vollgeld zu verbreiten. Herr Baumberger verwechselt zum Beispiel auch Vollgeld mit 100% Money und kommt zudem zu fatalen Schluss die Vollgeld Initiative wolle die Aufteilung der bestehenden Banken in deren zwei: in eine Residual Bank und eine Giro Bank.
    Nochmals hat nicht mit VOLLGELD zu tun.
    Herr Urs Pichler und Monika Butler: das Thema ist es Wert unter Ökonomen, Mathematiker, Juristen, Bankfachleuten und den Bürgern eine ehrliche und sachliche Debatte zu führen.Vergleichen sie die Stellungnahme:
    Leere Kritik am Vollgeld von Avenir Suisse:
    http://www.vollgeld-initiative.ch/fa/img/Texte_Dokumente_deutsch/2014_04_02_Leere_Kritik_von_Avenir_Suisse_an_Vollgeld-Initiative.pdf

  3. Herr Baumberger bringt kaum sachliche Kritik, er bekräftigt seine Zustimmung zum gegenwärtigen System und baut eine Kulisse von undurchsichtigen und polemischen Ängsten auf. Sein Artikel greift die Kompetenz der Initianten auf unsachliche Weise an und unterstellt ihnen Unwissen und sogar Unlauterkeit. Insgesamt kein konstruktiver Beitrag

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