„Staatsgeheimnis Bankenrettung“

Urs Birchler

Fast hätte ich’s verpasst: Sieben Tage Arte-Doku über die Rettung der Banken. Und wo ist das Geld gelandet? Viel Vergnügen.

Dank an Stefan Zacher für seinen Hinweis auf Twitter.

4 thoughts on “„Staatsgeheimnis Bankenrettung“

  1. Im oben genannten Film werden einige erschütternde Dinge genannt. Das tönt alles ganz interessant, aber sind die Schlussfolgerungen richtig? Steckt da wirklich ein Skandal dahinter oder ist das alles nur Panikmache?

    Für mich sowie wahrscheinlich auch andere Leser dieses Blogs wäre es sicher interessant, wenn sie einige konkretisierende Worte dazu schreiben würden.

  2. @Flurin
    Das waren auch etwa meine Gedanken: Es stimmt, dass bezüglich der Empfänger der Hilfsgelder keine Transparenz herrscht.

    Allerdings würde das Wissen darüber meiner Meinung nach nichts Grundlegendes ändern. Als nach der Rettung von AIG (in den USA) bekannt wurde, dass einige Milliarden der staatlichen Hilfsgelder an diverse Grossbanken gingen (also AIG seine dortigen Schulden bezahlte), gab es einen kleinen Aufschrei in der US-amerikanischen Öffentlichkeit. Aber so funktioniert halt unsere Wirtschaft: Wenn man Schulden hat, muss man sie irgendwann zurückzahlen. Wenn man das nicht kann ist man pleite, geht also Konkurs. Der Gläubiger bleibt dann auf den Schulden sitzen, muss sie abschreiben und er geht selber Pleite, wenn er dann seine Gläubiger selber nicht mehr bezahlen kann. Wenn das in grösserem Umfang passiert geht eine Bank nach der anderen Pleite (und sonstige grosse Gläubiger wie Pensionskassen, Fonds, etc.). Genau das wollte man mit der Rettung von AIG (und anderen) verhindern. Lehmann Brothers, damals ca. die achtgrösste Bank der USA, hat man nicht gerettet und das hat die Finanzkrise und die daran anschliessenden Rettungsmassnahmen schliesslich ausgelöst.

    Wenn die genauen Schuldnerverhältnisse – und damit der Fluss der Rettungsgelder – öffentlich bekannt sind, ist das zwar ganz nett, ändert aber letztlich nichts grundlegendes an den Handlungsmöglichkeiten in der Krise.

  3. … Fortsetzung.

    Vorbeugend helfen vor allem zwei Dinge.

    a) Banken aufspalten, sodass es viel mehr kleine, anstatt weniger riesiger Banken gibt. Wenn eine kleine Pleite geht, reisst das nicht andere mit („Too big too fail“ Problematik)

    b) Mehr Eigenkapital bei Banken. Dann kann eine Bank den Ausfall eines grösseren Schuldners durch Abschreibungen verkraften und geht nicht selber Pleite. Vor ein paar Jahrzenten lag das Eigenkapital von Banken bei 30 oder 40 Prozent. In diese Grössenordnung sollte man wieder kommen.

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