Rankings waren noch nie so beliebt wie heute. Welche ist die beste Universität? Das beste Spital? Das leckerste Restaurant?
Das Handelsblatt und die Financial Times erküren im Herbst das beste Wirtschaftsbuch. Die Shortlists finden Sie hier und hier. Bei den deutschen Titeln habe ich das Gefühl, dass die Verleger um den doofsten Buchtitel kämpfen („Weltkrieg der Währungen“ vs. „King of Oil“) – einzig „Schuld ohne Sühne“ sticht positiv heraus (hier das „Original“; ich empfehle allerdings diese Übersetzung).
Ein interessanter Beitrag zu Rankings von Universitäten findet sich bei Becker & Posner (ganz unten): Eine Universitätsausbildung ist ein „Vetrauensgut“, d.h. ein Gut, dessen Qualität vor dem „Konsum“ nur schwer beurteilt werden kann. Sie wird auch nur einmal „gegessen“. Dies begründet den Nutzen von Rankings. Sie senken die Informationskosten von Bewerbern. Institutionen aber „game the measure“ und die Ranglisten sind hochaggregiert aus verschiedenen Kriterien – deren Gewichte oft unklar sind, aber gleichzeitig einen grossen Einfluss auf die Reihenfolge haben. Bemerkenswert ist, dass es bei den Ranking-Erstellern fast keinen Wettbewerb gibt, obwohl ein Ranking ein gutes Mittel ist, um sein eigentliches Produkt bekanntzumachen – siehe Handelsblatt (eine Erklärung ist, dass die Qualität eines Rankings schwer zu vermitteln ist).
Heutige Universitäten versuchen, die klugsten Köpfe anzuziehen und viele Studenten fühlen sich als Konsumenten. Eigentlich aber sind Absolventen das „Produkt“ der Universität. Allen, die sich an Business Schools bewerben, empfehle ich das Buch „Ahead of the Curve“.
Eine Frage bleibt noch: Wer „rankt“ die Ranking-Ersteller? (die Finanzkrise hat aufgezeigt, dass es bei den Rating-Agenturen ein ähnliches Problem gibt).
PS: Haben Sie die Anzahl Kommentare bei Becker & Posner gesehen? Wir freuen uns über jeden Kommentar!